Warum ist Lithium im Wasser?
Veröffentlicht am 05.02.2024
Lithium könnte wohl als das geheime Element in deinem Wasser gelten. Oder wusstest du, dass es in unserem liebsten Durstlöscher steckt? Bekannt aus modernen Batterien, spielt Lithium auch im Mineralwasser eine spannende Rolle. Erfahre hier mehr über das chemische Element.
Was ist Lithium?
Lithium ist ein chemisches Element, das in deiner Umwelt, insbesondere im Wasser, natürlich vorkommt. Es gehört zu den leichten Alkali-Leichtmetallen und besitzt eine silbrige Farbe.
Das Alkalimetall spielt in vielen Bereichen deines Lebens eine wichtige Rolle. Die bekannteste industrielle Verwendung ist wohl der Lithium-Ionen-Akku, der in vielen neueren Elektrogeräten zu finden ist. In geringen Mengen ist Lithium auch in Mineralwasser enthalten.
Lithium gehört zu den nicht essenziellen Spurenelementen. Das bedeutet, dass es für keine lebensnotwendigen Prozesse in deinem Organismus verantwortlich ist. Dennoch hat es potenzielle gesundheitliche Vorteile[1]. Du nimmst es vorwiegend über pflanzliche Lebensmittel und Wasser auf.
Du fragst dich, ob sich noch mehr Metalle in deinem Wasser verbergen?
Exkurs in die Chemie: Wie reagiert Lithium mit Wasser?
Lithium reagiert stark mit Wasser. Dabei entsteht Lithiumhydroxid und hochentzündlicher Wasserstoff wird freigesetzt. Die entstandene Lösung ist farblos und basisch. In seiner elementaren Form ist das Alkalimetall nicht wasserlöslich. Lithiumhydroxid dagegen schon.
Lithiumhaltige Lebensmittel
Du willst wissen, wo noch Lithium enthalten ist? Hier kommt ein Überblick an Lebensmitteln mit einem höheren Lithiumgehalt:
Lebensmittel | Lithiumgehalt pro 100 Gramm[2] |
---|---|
Schokolade | Ca. 42 µg |
Milch | Ca. 71 µg |
Butter | Ca. 100 µg |
Eier | Ca. 167 µg |
Getreide | Ca. 100 µg |
Fleisch | Ca. 100 µg |
Reis | Ca. 100 µg |
Die Verwendung von Lithium
Ein großer Vorteil von Lithium ist seine Vielseitigkeit. Du kennst womöglich Lithium-Ionen-Akkus, die u. a. in Smartphones, Laptops, Werkzeugen, E-Bikes und E-Autos verbaut sind. Die Akkus sind wegen ihrer hohen Energiedichte und ihrer langen Lebensdauer beliebt. Aufgrund der hohen Reaktionsfreudigkeit von Lithium besteht jedoch bei defekten Akkus erhöhte Brandgefahr.
In der Industrie wird Lithium außerdem bei der Herstellung von Glas und Keramik verwendet, wo es dazu beiträgt, die Schmelztemperatur zu senken und die Produkte widerstandsfähiger zu machen. Darüber hinaus kommt Lithium auch in der Medizin zum Einsatz.
Lithium-Wirkung auf den menschlichen Körper
Lithium kann je nach aufgenommener Menge unterschiedliche Auswirkungen auf deinen Körper haben. In kleinen Mengen wird Lithium eine positive Wirkung auf die psychische Gesundheit zugeschrieben. Laut einer Studie soll es außerdem dazu beitragen, die Lebenserwartung zu verlängern[1].
In der Medizin, insbesondere bei der Behandlung psychischer Erkrankungen, werden höhere Dosen von Lithium eingesetzt. Hier wird es als eine Art Stimmungsstabilisator genutzt. In diesen Fällen muss die Dosierung sorgfältig überwacht werden, da zu hohe Lithiumkonzentrationen im Körper Nebenwirkungen wie Übelkeit, Zittern oder sogar Nierenschäden verursachen können[3].
Aber keine Sorge, die Mengen an Lithium im Wasser sind sehr gering und gelten für den täglichen Verzehr als unbedenklich.
Wie viel Lithium sollst du aufnehmen?
Da es sich bei Lithium nicht um ein essenzielles Element handelt, gibt es keinen Referenzwert für die empfohlene Aufnahmemenge. Es gilt aber als sehr unwahrscheinlich, über die Nahrung zu viel Lithium zu dir zu nehmen. Der tägliche Bedarf wird in der Fachliteratur auf 10 mg täglich geschätzt[2].
Wie kommt Lithium ins Mineralwasser?
Lithium gelangt auf natürlichem Weg in die Gewässer. Wie andere Metalle und Mineralstoffe, kommt Lithium unter der Erde in Gesteinsschichten vor. Mit der Zeit lösen sich kleine Mengen des Elements durch das versickernde Wasser aus dem Gestein und werden so Bestandteil von Grund- und Tiefenwasser. Dieser Prozess wird durch natürliche Erosion und verschiedene geologische Aktivitäten beschleunigt. Tritt das Wasser nun in Form von Quellen an die Oberfläche, enthält es also bereits Spuren von Lithium.
Wie viel Lithium letztendlich im Mineralwasser enthalten ist, hängt von der geologischen Beschaffenheit der Region ab, aus der das Wasser stammt. In einigen Regionen ist der Lithiumgehalt höher, in anderen niedriger.
Lithium im Mineralwasser von Gerolsteiner
Der Lithiumgehalt in unseren Mineralwässern sieht wie folgt aus:
- Gerolsteiner Sprudel, Medium und Feinperlig: 0,13 mg/l
- Gerolsteiner Naturell 0,024 mg/l
- Gerolsteiner Ursprung 0,45 mg/l
Auch Heilwasser enthält Lithium. So sieht es bei Gerolsteiner aus:
- St. Gero Heilwasser 0,14 mg/l
- Gerolsteiner Heilwasser 0,068 mg/l
Fazit: Lithium und Wasser – eine gute Kombi?
In deinem Alltag begegnest du Lithium nicht nur in deinem neuen Smartphone, sondern auch in deiner Schokolade. Verrückt!
Hättest du anfangs gedacht, dass so viel hinter Lithium steckt? Wir auch nicht! Das leichte Alkalimetall kommt natürlicherweise in Wasser und verschiedenen Lebensmitteln vor. Es ist vielseitig verwendbar und bietet potenzielle gesundheitliche Vorteile.
Lithium ist zwar nicht lebensnotwendig, kommt aber auf natürliche Weise in verschiedenen Lebensmitteln vor, so auch im Mineralwasser. Gemeinsam mit den anderen Mineralstoffen und Spurenelementen trägt es zur Vielfalt in der Mineralisierung unserer Wässer bei.
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Quellen
- 1Zarse K., Terao T., Tian J., Iwata N., Ishii N., Ristow M. Low-dose lithium uptake promotes longevity in humans and metazoans. Eur J Nutr (2011): https://link.springer.com/article/10.1007/s00394-011-0171-x
- 2Centrosan. Spurenelement Lithium – wichtig für die psychische Gesundheit: https://www.centrosan.com/Wissen/Naehrstoff-Lexikon/Spurenelemente/Lithium.php
- 3Dr. Isabelle Viktoria Maucher. Lithium, Gelbe Liste Online (2019): https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Lithium_41883