
Was ist Wasserhärte? Und wann hartes oder weiches Wasser besser ist
Veröffentlicht am 23.04.2025
Die Wasserhärte beeinflusst mehr, als man denkt: vom Geschmack deines Kaffees bis zur Lebensdauer deiner Waschmaschine. Doch was genau steckt dahinter und wie lässt sich der Härtegrad überhaupt bestimmen? In diesem Artikel findest du Antworten und praktische Tipps.
Was sagt der Härtegrad von Wasser aus?
Der Härtegrad deines Wassers gibt an, wie viele Mineralstoffe – vor allem Calcium und Magnesium – darin gelöst sind. Diese Mineralien gelangen ganz natürlich ins Grund- und Tiefenwasser: Regenwasser nimmt auf seinem Weg durch verschiedene Bodenschichten Mineralien auf. In kalkhaltigen Regionen entstehen so höhere Härtegrade, während sandige oder granithaltige Böden eher weiches Wasser liefern.
Deshalb unterscheidet sich die Wasserhärte in Deutschland von Ort zu Ort zum Teil erheblich, wie genau erfährst du weiter unten im Artikel.
Der Wasserhärtegrad wird in Deutschland in drei Stufen eingeteilt: weich, mittel und hart. Der Härtegrad hat Einfluss darauf, wie sich dein Wasser im Alltag verhält – zum Beispiel beim Waschen, Kochen oder in Haushaltsgeräten.

Wasserhärte messen: Grad deutscher Härte
Wasserhärte wird in Grad deutscher Härte (°dH) gemessen – eine Einheit, die angibt, wie viel Calcium- und Magnesiumverbindungen im Wasser gelöst sind. Je höher der °dH-Wert, desto härter ist das Wasser.
Um die Wasserhärte zu bestimmen, kannst du Teststreifen verwenden, die sich je nach Mineralstoffgehalt verfärben. Eine einfache Methode ist auch der Seifentest: Schäumt das Wasser gut, enthält es nur wenige Mineralstoffe – bei wenig Schaum ist die Konzentration höher und das Wasser entsprechend härter. Wenn du den Härtegrad ganz genau wissen möchtest, kann du dich auch direkt beim örtlichen Wasserversorger erkundigen.
Übrigens: Du kannst noch mehr in deinem Wasser testen, z. B. den PPM-Wert. Dieser gibt an, wie viele gelöste Stoffe im Wasser sind. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel:
Was ist die optimale Wasserhärte von Leitungswasser?
Wie hart oder weich dein Wasser ist, kann verschiedene Auswirkungen auf deinen Alltag haben. Dabei gilt: Weder extrem hartes noch sehr weiches Wasser ist die ideale Wasserhärte.
Eine mittlere Härte bietet oft den besten Kompromiss zwischen guter Reinigungswirkung, schonendem Umgang mit Technik und einer ausgewogenen Mineralstoffzufuhr. Doch was genau steckt eigentlich hinter den Begriffen „hart“ und „weich“?
Härtebereich | Millimol Calciumcarbonat je Liter | °dH |
---|---|---|
weich | weniger als 1,5 | weniger als 8,4 °dH |
mittel | 1,5 bis 2,5 | 8,4 bis 14 °dH |
hart | mehr als 2,5 | mehr als 14 °dH |
Hartes Wasser: Vor- und Nachteile
Hartes Wasser ist gut für die Gesundheit. Indem du hartes Wasser trinkst, führst du deinem Körper mehr wichtige Mineralstoffe zu.

Vorteile von hartem Wasser:
- Höhere Mineralstoffzufuhr: Liefert natürlich vorkommende Mineralien wie Calcium und Magnesium und trägt so zu einem ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt bei.
- Hautpflege-Vorteil: Verringert das Risiko für trockene Haut, Juckreiz und andere Hautirritationen.
Nachteile von hartem Wasser:
- Kalkablagerungen: Bildet sichtbare Rückstände auf Amaturen und Geräten.
- Reinigungsaufwand: Erfordert häufigeres Entkalken und mehr Wartung.
Je nachdem, wie du dein Wasser nutzt, können sich die Effekte unterschiedlich stark bemerkbar machen.
Weiches Wasser: Vor- und Nachteile
Vorteile von weichem Wasser:
- Kalkschutz: Weniger Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten und Rohrleitungen.
- Reinigung: Geringerer Verbrauch von Wasch- und Reinigungsmitteln.
- Geschmack: Ideal für die Zubereitung von Tee und Kaffee, da es den Geschmack nicht überlagert.
- Pflanzenpflege: Pflanzen bevorzugen weiches Wasser, da es den Boden nicht mit Kalk belastet und den pH-Wert im Gleichgewicht hält.
Nachteile von weichem Wasser:
- Mineralstoffe: Geringerer Gehalt an Calcium und Magnesium. Um diesem möglichen Mangel entgegen zu wirken kannst du auch Mineralwasser trinken. So versorgst du dich auf natürliche Weise mit wertvollen Mineralstoffen. Darin stecken sogar viel mehr Mineralien, als der Grenzwert für Leitungswasser zulässt.
- Korrison in Metallleitungen: Dadurch kann mehr Blei und Kupfer im Trinkwasser enthalten sein.

Ob weiches oder hartes Wasser besser für dich ist, hängt also stark vom Verwendungszweck und deinen persönlichen Vorlieben ab.
Das steckt noch in deinem Wasser
Neben der Wasserhärte sagen auch der pH- und Mikrosiemens-Wert etwas über die Qualität und Wirkung von Wasser aus.
Der pH-Wert zeigt, ob Wasser eher sauer oder basisch ist. Je basischer das Wasser, desto besser kann es zum Beispiel bei einer Übersäuerung im Körper helfen – das ist oft bei Heilwässern der Fall.
Der Mikrosiemens-Wert gibt an, wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind. Je höher dieser Wert, desto „mineralreicher“ ist das Wasser. In hartem Wasser oder Heilwasser ist dieser Wert meist höher als in normalem Leitungswasser.
4 Lifehacks gegen zu hartes Wasser
Hartes Wasser kann im Alltag ganz schön lästig sein – vor allem, wenn sich Kalk an Armaturen, Kaffeemaschinen oder im Wasserkocher absetzt. Zum Glück gibt’s ein paar einfache Lifehacks, mit denen du die Wasserhärte reduzieren kannst:
- Wasser abkochen: Dadurch reduzierst du die Wasserhärte, noch bevor das Wasser in empfindliche Geräte wie Kaffeemaschinen oder Espressokocher gelangt.
- Filterkannen: Spezielle Kartuschen binden Calcium und Magnesium und machen das Wasser weicher. So kannst du deine Geräte schonen.
- Wasserenthärter: Geräte oder Tabs für die Spülmaschine können kalk aktiv vorbeugen. Sie helfen, Ablagerungen zu vermeiden und verlängern die Lebensdauer deiner Maschine.
- Essig oder Zitronensäure: Ideal zum Entkalken von Haushaltsgeräten. Mit regelmäßiger Anwendung hältst du deine Geräte kalkfrei und funktionstüchtig.
Wasserhärtegrad in Deutschland

Die Wasserhärten variieren in Deutschland je nach Region deutlich – je nach Bodenbeschaffenheit und Herkunft des Wassers. Am härtesten ist das Wasser in Sachsen-Anhalt, gefolgt von Thüringen, Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Weiches Wasser kommt in Deutschland nur selten vor: Den niedrigsten °dH-Wert verzeichnet Bremen – und selbst dort entspricht er nur knapp dem Härtegrad „weich“. Im bundesweiten Schnitt liegt die durchschnittliche Wasserhärte in Deutschland bei etwa 16 °dH, was als hartes Wasser gilt. Wer also besonders kalkarmes Wasser möchte, muss meist selbst nachhelfen – etwa mit einem Wasserfilter.
Tabelle zur Wasserhärte (°dH) in Deutschland nach Bundesländern[2]:
Bundesland | °dH |
---|---|
Baden-Württemberg | 16 °dH |
Bayern | 18 °dH |
Berlin | 17 °dH |
Brandenburg | 18 °dH |
Bremen | 8 °dH |
Hamburg | 15 °dH |
Hessen | 17 °dH |
Mecklenburg-Vorpommern | 18 °dH |
Niedersachsen | 14 °dH |
Nordrhein-Westfalen | 15 °dH |
Rheinland-Pfalz | 15 °dH |
Saarland | 10 °dH |
Sachsen | 12 °dH |
Sachsen-Anhalt | 24 °dH |
Schleswig-Holstein | 14 °dH |
Thüringen | 20 °dH |
Härtegrad von Trinkwasser: Bedeutung & Geschmack für verschiedene Getränke
Die Wasserhärte hat einen spürbaren Einfluss auf den Geschmack von Wasser – nicht nur beim Trinken selbst, sondern auch bei der Zubereitung von anderen Getränken.
Wasserhärte bei Kaffee & Espresso
Für Kaffee und besonders Espresso ist die richtige Wasserhärte entscheidend: Ist das Wasser zu hart, schmeckt der Kaffee schnell flach oder bitter, da wichtige Säuren neutralisiert werden.
Zu weiches Wasser wiederum kann den Geschmack dünn wirken lassen. Ideal ist ein mittlerer Härtegrad – etwa zwischen 5 und 6 °dH. Ein Wasserfilter kann helfen, die gewünschte Wasserhärte zu erreichen.

Optimale Wasserhärte für Tee

Feine Teesorten, etwa grüner oder weißer Tee, reagieren besonders sensibel auf Mineralstoffe. Weiches Wasser lässt Aromen besser zur Geltung kommen und sorgt für ein klares, unverfälschtes Geschmackserlebnis. Hartes Wasser kann Bitterstoffe verstärken und die Farbe trüben. Nutze also am besten Wasser mit einer weichen oder mittleren Wasserhärte für deinen Tee.
Geschmack von Leitungswasser
Auch reines Trinkwasser schmeckt je nach Härtegrad unterschiedlich. Weiches Trinkwasser wirkt meist neutral oder leicht säuerlich. Hartes Leitungswasser kann beim Trinken markanter, „minerallastig“ schmecken. Da dieser Geschmack regional verschieden ist, lohnt sich ein Vergleich.

Hartes & weiches Mineralwasser

Bei Mineralwasser entscheidet die natürliche Zusammensetzung über den Geschmack: Ein hoher Gehalt an Calcium, Magnesium oder Natrium verleiht dem Wasser eine kräftige, teils salzige Note. Wer es lieber mild mag, greift zu natriumarmem, weichem Mineralwasser. Für sportlich Aktive oder Menschen mit höherem Mineralstoffbedarf kann mineralreiches Wasser hingegen sinnvoll sein.
Fazit: Was sagt die Wasserhärte aus?
Die Gesamthärte des Wassers sagt dir, wie viele Mineralstoffe im Wasser enthalten sind. Das hat Auswirkungen auf vieles im Alltag. Ob hartes oder weiches Wasser: Beides hat Vor- und Nachteile. Hartes Wasser enthält mehr Mineralien, kann aber Kalkablagerungen verursachen. Weiches Wasser ist sanfter zu Haushaltsgeräten und ideal für Tee und Kaffee.
Die empfohlene Wasserhärte für Trinkwasser liegt im mittleren Bereich – so bekommst du genug Mineralstoffe, ohne dass deine Geräte darunter leiden. Wenn du die Wasserhärte kennst, kannst du entscheiden, ob z. B. ein Filter sinnvoll ist.
Wenn du wissen möchtest, ob dein Mineralwasser wichtige Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium enthält, probiere doch unseren Mineralienrechner aus! Damit kannst du ganz einfach den Mineralstoffgehalt verschiedener Mineralwässer vergleichen:
FAQ zu Wasserhärte
Was bedeutet °dH?
dH° steht für Grad deutscher Härte und zeigt an, wie viel Calcium und Magnesium im Wasser gelöst sind. Du kannst deine Wasserhärte ganz einfach herausfinden, indem du einen speziellen Teststreifen verwendest oder dich bei deinem Wasserversorger erkundigst.
Was ist hartes Wasser?
Hartes Wasser enthält viele gelöste Mineralstoffe, vor allem Calcium und Magnesium. Diese Mineralien gelangen aus dem Boden ins Grundwasser und bestimmen den Härtegrad. Je mehr davon enthalten ist, desto härter ist das Wasser.
Was ist weiches Wasser?
Weiches Wasser enthält nur wenige Mineralstoffe. Es verursacht kaum Kalkablagerungen und ist besonders schonend für Haushaltsgeräte. Außerdem eignet es sich gut für die Zubereitung von Tee und Kaffee, da es den Geschmack nicht überlagert.
Ist kalkhaltiges Wasser hart oder weich?
Kalkhaltiges Wasser ist ein hartes Wasser, weil es einen hohen Anteil an Calcium und Magnesium enthält. Diese Mineralien lagern sich bei Erhitzung als Kalk ab – zum Beispiel in Wasserkochern oder Kaffeemaschinen. Je mehr Kalk im Wasser gelöst ist, desto höher ist der Härtegrad.
Wie misst man die Wasserhärte?
Die Wasserhärte lässt sich mit Teststreifen oder über den Wasserversorger ganz einfach herausfinden. Gemessen wird sie in Grad deutscher Härte (°dH) – ein Wert, der angibt, wie viel Calcium und Magnesium im Wasser steckt.
Was bedeutet Wasserhärte?
Wasserhärte zeigt an, wie „weich“ oder „hart“ dein Wasser ist, also wie es sich im Alltag verhält. Sie spielt eine Rolle beim Waschen, Trinken, Reinigen und beim Schutz deiner Haushaltsgeräte. Der genaue Härtegrad hilft dir, dein Wasser besser zu nutzen.
Quellen
- [1] Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. Härtebereiche für Trinkwasser. In: https://www.dvgw.de/themen/wasser/verbraucherinformationen/wasserhaerte/
- [2] Wasserhärte. Wasserhärte in Deutschland. In: https://www.wasserhaerte.net/deutschland/index.html
- https://ecowater.de/2022/03/21/optimale-wasserhaerte-bringt-vorteile-im-haushalt
- https://www.kaffeetechnik-shop.de/Der-Wasserhaertegrad-Und-warum-er-fuer-Kaffee-so-wichtig-ist
- https://www.teekanne.de/de-de/story/teewasser-das-optimale-wasser-fuer-deinen-tee/
- https://www.ad-magazin.de/artikel/wasser-entkalken
- https://www.t-online.de/heim-garten/energie/wasser/id_100641048/wasser-weich-machen-einfacher-trick-fuer-kalkfreien-tee.html
- https://ecowater.de/2022/04/21/hartes-und-weiches-wasser/
- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wasser/wasserhaerte-bestimmen-habe-ich-weiches-oder-hartes-wasser-5532
- https://www.brita.at/magazin/trinkwasser/wasserhaerte