Phosphor mit dem Symbol P im Periodensystem.

Phosphat im Wasser: Wie kommt es hinein?

Veröffentlicht am 28.06.2024

Phosphat klingt erst mal gefährlich? Tatsächlich ist die chemische Verbindung ein wichtiger Nährstoff für Lebewesen und spielt eine zentrale Rolle in vielen biologischen Prozessen. Auch für Menschen ist Phosphat ein lebenswichtiger Mineralstoff. Doch in welchen Mengen ist es gesund und wie gelangt Phosphat ins Trinkwasser?

Was ist Phosphat?

Phosphate sind Salze der Phosphorsäure und Verbindungen des Elements Phosphor mit Sauerstoff. Sie sind für das Wachstum von Lebewesen unentbehrlich und bilden zusammen mit Zucker und Basen einen wichtigen Bestandteil der menschlichen DNA.

In der Natur kommen sie in Gesteinen, Böden und Gewässern vor. Und da Phosphor ein Ausscheidungsprodukt ist, gelangt es auf natürlichem Weg immer wieder in den Naturkreislauf zurück. Du scheidest zum Beispiel täglich etwa 4,5 Gramm Phosphat aus.

Phosphate werden vor allem in der Landwirtschaft genutzt, als Düngerzusatz oder als extra Nährstoff in Futtermitteln. Darüber hinaus sind Phosphate in Korrosionsschutzmitteln enthalten, wodurch sie auch ins Trinkwasser gelangen. Bis 1986 wurde es zudem als Enthärter in Waschmitteln genutzt. Da dadurch jedoch der Phosphatgehalt des Grundwassers gestiegen ist, wurde das in Deutschland verboten.

Chemische Symbole der Mineralstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium, Zink, Magnesium und Kalzium neben einer jungen Pflanze, die aus der Erde wächst.

Phosphor vs. Phosphat: Wo liegt der Unterschied?

Phosphor ist ein chemisches Element und reaktionsfreudiges Nichtmetall, das in der Natur nicht in reiner Form existiert. Phosphate hingegen sind phosphorhaltige Verbindungen, die in verschiedenen Formen vorkommen. Sie sind die bioverfügbare Form des Phosphors und können von Lebewesen genutzt werden.

Für was braucht man Phosphat?

Phosphat ist ein lebensnotwendiger Nährstoff, der bei vielen biologischen Prozessen eine zentrale Rolle spielt:

  • Energieübertragung: Phosphat ist Bestandteil von ATP (Adenosintriphosphat), der wichtigsten Energiequelle für zelluläre Prozesse.
  • DNA und RNA: Phosphat ist ein wesentlicher Bestandteil von DNA und RNA, die die genetische Information in den Zellen speichern und weitergeben.
  • Knochen und Zähne: Phosphat ist notwendig für den Aufbau und Erhalt gesunder Knochen und Zähne.
DNA-Stränge auf blauem Hintergrund.
Ein Mann mit braunen Haaren und Bart steht lächelnd vor dem Spiegel und betrachtet seine Zähne.

Einen Phosphatmangel bemerkst du unter anderem an Gewichtsverlust, Schwäche und Müdigkeit. Wende dich bei diesen Symptomen an deinen Arzt oder deine Ärztin.

Phosphat im Trinkwasser

Phosphat kann auf verschiedenen Wegen ins Trinkwasser gelangen. Zu viel Phosphat im Wasser kann zu einer schnelleren Verkeimung und mehr Bakterien führen[1]. Darum ist es wichtig, die Phosphatkonzentrationen der Quellen zu überwachen, um die Wasserqualität zu gewährleisten.

Wie kommt Phosphat ins Wasser?

Eine Hand mit blau-grauem Handschuh streut Düngemittel mit Phosphor auf die Erde eines Beets.

Der Phosphatgehalt in natürlichen Gewässern ist sehr gering. Durch natürliche Prozesse oder menschliche Aktivitäten können aber höhere Mengen ins Wasser gelangen. Mögliche Gründe dafür sind:

  • Landwirtschaft: Phosphathaltige Düngemittel können durch Bewässerung des Bodens und Regen in Flüsse und ins Grundwasser gespült werden. Das Leitungswasser in Regionen mit viel Agrarwirtschaft weist daher häufig höhere Phosphatkonzentrationen auf.
  • Abwasser: Haushalts- und Industrieabwässer können Phosphate enthalten, die in die Wasserversorgung gelangen.
  • Erosion: Die natürliche Erosion von phosphathaltigem Gestein trägt ebenfalls zur Phosphatkonzentration in Gewässern bei. So sollen z. B. Moorböden die Phosphatmenge im Grundwasser erhöhen.

Phosphat-Grenzwert im Trinkwasser

Die aktuelle Trinkwasserverordnung (TVO 2001) gibt keinen Grenzwert für den Phosphatgehalt im Trinkwasser an. Bis 2001 gab es noch einen Grenzwert von 6,7 Milligramm pro Liter.

Eine gesunde Phosphatzufuhr liegt laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei Erwachsenen ab 18 Jahren bei 550 Milligramm pro Tag. Das Gleiche gilt auf für Schwangere und Stillende. Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren empfiehlt sie 640 Milligramm pro Tag[2].

Phosphat im Wasser messen

Tipp: Wenn du den Phosphatgehalt deines Wassers testen möchtest, kannst du das mit speziellen Teststreifen machen.

Beeinflusst Phosphat im Trinkwasser deine Gesundheit?

In der Regel hat das Phosphat im Wasser keinen negativen Einfluss auf deine Gesundheit. In geringen Mengen ist es schließlich lebenswichtig für deinen Organismus. Da viele Nahrungsmittel deinen Phosphatbedarf jedoch bereits decken, nimmst du vielleicht mehr Phosphat auf, als du brauchst.

Solange du nicht übermäßig viele Lebensmittel mit viel Phosphat zu dir nimmst, zum Beispiel Wurstwaren oder Schmelzkäse, brauchst du dir als gesunder Mensch aber keine Sorgen machen. Nierenkranke sollten jedoch besonders auf ihre Phosphataufnahme achten.

Frau trink ein Glas Wasser.

Wo ist Phosphat enthalten?

Lebensmittel, die viel Phosphat beinhalten, z. B. Lachs, Kürbiskerne, Nüsse und Eier.

Phosphat kommt in vielen Lebensmitteln vor und ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Ernährung. Zu den phosphatreichen Lebensmitteln gehören Nüsse, Fleisch. Hülsenfrüchte wie Sojabohnen und daraus hergestellte Lebensmittel, zum Beispiel pflanzliche Fleischalternativen sowie verarbeitete Lebensmittel wie Schmelzkäse oder Backpulver.

Zur Orientierung haben wir dir hier einige phosphathaltige Lebensmittel aufgelistet:

Nahrungsmittel (pro 100 g)Phosphatgehalt (in mg)[3,4]
Haferflocken391
Hirse310
Lachs266
Bratwurst190
Kichererbsen407
Sojabohnen570
Schmelzkäse mind. 45 % Fett i. Tr.944
Gouda443
Sonnenblumenkerne688
Paranüsse675

Fazit: Ist Phosphat im Trinkwasser schädlich?

Phosphat ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der bei vielen biologischen Prozessen eine wichtige Rolle spielt. Durch natürliche Bodenerosion, landwirtschaftliche Düngemittel und Abwässer kann es ins Trinkwasser gelangen. In Deutschland gibt es derzeit keinen spezifischen Grenzwert für Phosphat im Trinkwasser, aber die Konzentrationen werden regelmäßig überwacht, um eine hohe Wasserqualität zu gewährleisten.

Im Allgemeinen sind die Hauptquellen für Phosphat in unserer Ernährung Lebensmittel wie Nüsse, fettiger Käse, Fleisch und Hülsenfrüchte. Daneben trägt Phosphat im Trinkwasser zur notwendigen Phosphatzufuhr bei und ist nicht schädlich.

In der Regel brauchst du dir um Phosphat im Wasser also keine Sorgen machen. Solange du dich ausgewogen ernährst und nicht zu viele phosphatreiche Lebensmittel zu dir nimmst, besteht kein Grund zur Sorge. Wenn du dir unsicher bist, hole dir einen ärztlichen Rat ein.

Good to know: Gerolsteiner Sprudel enthält 0,05 Milligramm Phosphat pro Liter und trägt daher nicht zu einer übermäßigen Phosphataufnahme bei. Wenn du wissen möchtest, welche Nährstoffe dein Mineralwasser bereichern, mach‘ jetzt den Mineralienvergleich:

Quellen