Person hält ein TDS-Messgerät in einem Glas Wasser, um den PPM-Wert zu testen.

PPM-Wert: Was bedeutet PPM für die Wasserqualität von Mineralwasser?

Veröffentlicht am 23.08.2024

Vielleicht habt ihr es auf Social Media mitbekommen: Aktuell testen einige Content Creator online ihr (Mineral-)Wasser mit einem sogenannten PPM-Messgerät. Dabei werden die Ergebnisse jedoch zum Teil falsch interpretiert. Um Missverständnisse zu vermeiden, erklären wir euch in diesem Artikel, was es mit diesem Test auf sich hat und was er wirklich aussagt.

Was ist der PPM-Wert?

PPM-Wert steht für „parts per million“, übersetzt „Teile pro Million“. Die Maßeinheit gibt an, wie viele Teilchen eines bestimmten Stoffes in einer Million Teile einer anderen Substanz enthalten sind. Sie wird z. B. in der Medizin, Chemie oder Umweltwissenschaft genutzt, um geringe Konzentrationen von Stoffen in einer größeren Menge abzubilden.

Wenn man also vom PPM-Wert im Wasser spricht, wird gemessen, wie viele gelöste Stoffe im Wasser vorhanden sind. Grundsätzlich gilt erstmal: Je höher der PPM-Wert, desto mehr Stoffe sind im Wasser gelöst.

Auf einem Notizzettel steht geschrieben, wofür die Abkürzung PPM steht: Parts Per Million.

Leitfähigkeit von Wasser

Der PPM-Wert kann auch die elektrische Leitfähigkeit von Wasser angeben. Die elektrische Leitfähigkeit misst die Gesamtheit der im Wasser gelösten Ionen bzw. leitfähigen Teilchen. Dazu gehören unsere geliebten Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Chlorid, Sulfat usw.

Die elektrische Leitfähigkeit ist damit ein Indiz für den Mineralisationsgrad des Wassers. Durch die Ladung der Ionen – der sogenannten Kationen und Anionen – entsteht ein Stromfluss. Dieser ist abhängig von der Menge der im Wasser gelösten Teilchen: Je mehr Ionen im Wasser sind, desto größer der Stromfluss. Aufgrund seines Mineraliengehalts fließt der Strom beispielsweise in Gerolsteiner Sprudel sehr gut.

Im Gegensatz dazu besitzt destilliertes Wasser eine geringe Ionenkonzentration und damit auch nur wenige leitfähige Teilchen. Entsprechend gering ist die elektrische Leitfähigkeit.

So misst man den PPM-Wert im Wasser

Um den PPM-Wert im Wasser zu messen, benötigt man einen speziellen Tester, das sogenannte PPM-Messgerät oder auch TDS-Messgerät (= Total Dissolved Solids; dt.: Abdampfrückstand). Dieses misst die elektrische Leitfähigkeit der gelösten Partikel und leitet daraus den PPM-Wert ab.

Das Ergebnis wird dann in µS umgerechnet. Dieser Mikrosiemens-Wert (µS) bestimmt den elektrischen Widerstand im Wasser, welcher durch gelöste und leitfähige Stoffe entsteht.

Ein TDS-Messgerät steht in einem Glas Wasser, um den PPM-Wert zu testen.

PPM-Wert messen: So prüfst du dein Wasser ganz einfach selbst

  1. Besorge dir ein TDS-Messgerät, mit dem du auch PPM-Werte messen kannst.
  2. Gieße dein Wasser in ein Glas. Falls es vorher an einem kühlen Ort stand, lasse es etwas stehen, bis es Zimmertemperatur erreicht.
  3. Schalte das Gerät ein und tauche es ins Wasser.
  4. Nach kurzer Zeit kannst du den PPM-Wert auf dem kleinen Display ablesen. Je nach Messgerät musst du ggfs. die Anzeige wechseln.

PPM-Bedeutung: Das sagt der PPM-Wert aus

Eins vorweg: Der PPM-Tester sagt nichts über die Wasserqualität aus. Die chemische Zusammensetzung und Reinheit des Wassers können darüber nicht bestimmt werden. Denn Schadstoffe wie giftige Pestizide oder Mikroplastik können keinen Strom leiten. Entsprechend werden sie von der Messung gar nicht erfasst. Ein höherer PPM-Wert bedeutet also nicht, dass dein Wasser schlecht ist.

Was bedeutet der PPM-Wert? Die Werte verraten dir allein die Anzahl an leitfähigen Stoffen in deinem Wasser. Die Höhe hängt davon ab, welche und wie viele Mineralstoffe, Salze oder Metalle im Wasser gelöst sind.

Wie viel PPM hat Leitungswasser?

Leitungswasser hat in Deutschland normalerweise einen PPM-Wert zwischen 200 und 500 ppm. Der Wert variiert so stark, weil in einigen Regionen mehr natürliche Mineralien im Wasser gelöst sind.

Grenzwert: Wie hoch darf der PPM-Wert sein?

Laut Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert der elektrischen Leitfähigkeit für Trink- und Leitungswasser bei 2.790 µS/cm bei 25 °C Wassertemperatur[1].

Person füllt ein Glas mit Leitungswasser aus dem Wasserhahn

Der PPM-Wert im Mineralwasser

Wissenschaftlerin analysiert Wasser in einem Kolben.

Mineralwasser hat oft einen deutlich höheren PPM-Wert als Leitungswasser. Das ist völlig normal und sogar erwünscht: Die Werte kommen von der höheren Menge an natürlichen Mineralstoffen.

Ein Wasser mit einem vergleichsweise hohen PPM-Wert trägt so unter Umständen positiv zur Deckung des täglichen Mineralstoffbedarfs bei. Bei Gerolsteiner Sprudel bedeutet das konkret, dass du mit einem Liter Medium oder Sprudel bereits ein Drittel des Tagesbedarfs an Calcium und ein Viertel des Tagesbedarfs an Magnesium (Referenzwerte der DGE https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/) abdeckst. Damit ist der hohe PPM-Wert in diesem Fall positiv zu bewerten

Grundsätzlich brauchst du dir bei der Qualität von Mineralwasser keine Sorgen machen. Mineralwasser wird täglich analysiert und muss die strengen Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung erfüllen. Das macht Mineralwasser zu einem äußerst sicheren „Lebensmittel“.

Weitere Infos zur Wasserqualität und -Analyse von Mineral- und Leitungswasser findest du in diesem Artikel:

Darum schlägt der PPM-Tester bei Gerolsteiner aus

Die elektrische Leitfähigkeit von Mineralwasser ist abhängig von der Mineralisierung. Das bedeutet: Je mehr Mineralstoffe, desto mehr Ionenbildung und desto höher die Leitfähigkeit.

Da Gerolsteiner besonders viele Mineralstoffe enthält, schlägt der PPM-Test bei unseren Mineralwässern entsprechend besonders hoch aus. Der PPM-Wert für Gerolsteiner Sprudel, Medium und Feinperlig beträgt bei 25 °C 2380 µS/cm und bei Gerolsteiner Naturell 887 µS/cm.

Jeweils eine Flasche der Gerolsteiner Mineralwässer Medium und Sprudel stehen im Wald auf moosigem und laubbedecktem Boden.

Warum Mineralstoffe im Mineralwasser so wertvoll sind

Illustration eines schwitzenden Mannes, dem der Schweiß vom Gesicht tropft. Er tupft den Schweiß mit einem Tuch weg.

Beim Schwitzen verlierst du Mineralstoffe, die du deinem Körper wieder zuführen musst, am besten durch Mineralwasser.

Denn die Mineralstoffe liegen im Mineralwasser in gelöster Form vor und sind hervorragend bioverfügbar. Dein Wasser- und Elektrolythaushalt sind eng miteinander verbunden. So kann dein Organismus Mineralstoffe nur verwerten, wenn er genügend Wasser bekommt. Umgekehrt kann das Wasser im Körper nur gebunden werden, wenn Mineralstoffe enthalten sind. Darum kann dein Körper Mineralstoffe aus Mineralwasser besonders gut verwerten.

Sehr mineralstoffarmes Wasser nimmt der Körper zwar schnell auf, er scheidet es aber auch schnell wieder aus. Destilliertes Wasser entzieht deinem Körper also zusätzlich Mineralien.

Fazit: Der PPM-Wert sagt nichts über Giftstoffe im Mineralwasser aus

Mit dem PPM-Wert kannst du also die Menge der im Wasser gelösten, leitfähigen Stoffe bestimmen. Das können Mineralstoffe, Salze und Metalle sein. Giftige Schadstoffe kann der Test dagegen nicht erfassen, da diese nicht elektrisch leitfähig sind. Die Aussage „Ein hoher PPM-Wert steht für ein ungesundes, giftiges Wasser“ ist also falsch!

Eine höhere Leitfähigkeit geht bei Mineralwasser nicht mit einem erhöhten gesundheitlichen Risiko einher. Denn ein höherer PPM-Wert deutet in der Regel einfach auf viele Mineralien hin. Darum schlägt das Messgerät bei Gerolsteiner auch stark aus. Die in Mineralwasser enthaltenen Mineralstoffe sind alles andere als schädlich, sondern sehr gesund und für deinen Körper lebenswichtig.

Wenn du mehr über die Mineralien-Zusammensetzung in deinem Mineralwasser erfahren möchtest, probiere doch mal unseren Mineralienrechner aus:

Quellen