Sulfat im Mineralwasser: gut für die Verdauung?
Veröffentlicht am 30.08.2023
Sulfate im Mineralwasser – das klingt irgendwie nach Chemie, oder? Aber keine Sorge, in unserem Artikel erklären wir alles, was du über die Schwefelverbindungen im Wasser wissen musst. Wie kommen Sulfate ins Wasser und wie wirken sie sich auf deinen Körper aus? Das und mehr erfährst du hier.
Was sind Sulfate im Mineralwasser?
Bei Sulfaten handelt es sich um verschiedene mineralische Schwefelverbindungen. Die Salze, die sich in Wasser lösen, kommen auf natürliche Weise in der Natur vor.
Dein Körper kann Sulfat nicht selbst herstellen, braucht es aber, um z. B. Eiweiße aufzubauen. Daher musst du Sulfat mittels Ernährung zu dir nehmen. Die Hauptquelle dafür kann Mineralwasser sein. Sulfate sind aber auch in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch enthalten.
Mineralwasser mit Sulfat
Genau wie andere Mineralien, gelangt auch Sulfat durch Gesteinsschichten ins Mineralwasser. Sulfat im Wasser stammt meist aus gipshaltigem Gestein. Ein Mineralwasser darf sich „sulfathaltig“ nennen, wenn es mindestens 200 Milligramm pro Liter Sulfat enthält.
Die Gerolsteiner Mineralwässer enthalten relativ wenig von der Schwefelverbindung. So kommen Gerolsteiner Sprudel und Medium nur auf 38 Milligramm pro Liter. Den höchsten Sulfatgehalt besitzt das Gerolsteiner Ursprung mit 100 Milligramm pro Liter. Wasser mit hohem Sulfatgehalt können leicht bitter schmecken.
Wieviel Sulfat sollte im Mineralwasser sein?
Die Menge an Sulfat im Mineralwasser variiert je nach Quelle und Wasserart. Der allgemeine Sulfatgehalt von Mineralwasser liegt zwischen 50 und 500 mg pro Liter. Eine gewisse Sulfatmenge verleiht dem Wasser einen charakteristischen Geschmack und beeinflusst die Qualität des Wassers. Es ist Geschmackssache, ob du ein Mineralwasser mit höherer oder niedrigerer Konzentration bevorzugst.
Was bewirkt Sulfat im Mineralwasser?
Sulfat beeinflusst eine Menge an Funktionen in unserem Körper:
- unterstützt beim Proteinaufbau
- regt deine Organe an
- senkt den pH-Wert im Harn und wirkt säuernd
- fördert den Knorpelaufbau
- festigt Haare, Haut und Nägel
Die Wirkung von Sulfat verstärkt sich im Zusammenspiel mit Mineralstoffen. So unterstützen sich Magnesium, Calcium und Sulfat gegenseitig in ihren Funktionen. Ein Mineralwasser mit hohem Calcium- und Sulfatgehalt kann z. B. entzündungshemmend wirken und dadurch den Heilprozess von Harnwegsinfekten fördern.
Ist Sulfat im Mineralwasser ungesund?
Die Schwefelverbindung ist nicht giftig, daher ist Sulfat im Mineralwasser nicht schädlich. Wenn zu viel Sulfat im Körper ist, kann dies allerdings eine abführende Wirkung haben. Du brauchst dir aber keine Gedanken machen: Zu einem Sulfatüberschuss durch Mineralwasser kommt es im Alltag nicht. Bei sensiblen Personen kann es aber zu Durchfall, Blähungen oder Übelkeit kommen. In diesem seltenen Fall sollte man Mineralwässer mit hohem Sulfatgehalt besser meiden.
Gleichzeitig ist es genauso unwahrscheinlich, in Deutschland oder anderen Industrieländern an einem Sulfatmangel zu leiden. Dieser kann sich durch Verstopfung oder Leber- und Gallenflussstörungen bemerkbar machen, sollte jedoch genau wie der Sulfatüberschuss von einem Arzt oder einer Ärztin diagnostiziert werden.
In den allermeisten Fällen kannst du also ganz unbesorgt dein Mineralwasser trinken, ohne dir über Sulfat Gedanken zu machen. Eine Tagesmengenempfehlung gibt es nicht.
Sulfat im Mineralwasser: Grenzwert
Ein Mineralwasser gilt ab 200 mg/l als sulfathaltig. Bei Heilwässern liegt diese Mindestgrenze bei 1.200 mg/l. Eine Mengenempfehlung gibt es nicht.
Fördert Sulfat die Verdauung?
Sulfat regt Organe wie deine Bauchspeicheldrüse und Leber an und animiert den Gallenfluss. Darüber hinaus bindet es Wasser in den unteren Darmabschnitten und fördert die Produktion von Verdauungssäften. So wird deine Darmbewegung gefördert, was wiederum Verstopfungen vorbeugt. Sulfate wirken im Mineralwasser also verdauungsfördernd.
Sulfat im Mineralwasser während der Schwangerschaft
Mineralwasser kann Mutter und Fötus während einer Schwangerschaft dabei unterstützen, den erhöhten Mineralbedarf zu erreichen. Viele Frauen leiden während dieser Zeit auch erhöht unter Verstopfungen. Neben einer ballaststoffreichen Ernährung sowie ausreichend Bewegung hilft dagegen auch Trinken. Ideal sind dabei calciumreiche Mineralwässer mit Sulfat und wenig Kohlensäure.
Mineralwasser mit Sulfat für Babynahrung
Dein Baby ist schon seit ein paar Monaten auf der Welt und du willst Beikost einführen? Mineralwasser, welches für die Zubereitung von Säuglingsnahrung verwendet wird, sollte einen Grenzwert von 240 Milligramm Sulfat pro Liter nicht überschreiten.
Fazit: Sulfat im Mineralwasser – gut oder schlecht?
Grundsätzlich gilt: Keine Panik, wenn’s um Sulfat im Mineralwasser geht – auch wenn sich Sulfat im Wasser erstmal eher negativ anhört. Die Schwefelverbindung ist gut für deine Gesundheit, denn sie ist ein echter Rockstar für deine Verdauung. Sulfat regt deine Organe an, lässt die Galle fließen und sorgt für eine funktionierende Darmbewegung. Das bedeutet einen glücklichen Darm, was wiederum dich und deinen Körper glücklicher macht.
Wie bei allen anderen Stoffen ist aber natürlich auch bei Sulfat die Menge entscheidend. Eine Überdosierung kann eine abführende Wirkung haben. Um diese zu erreichen, müsstest du aber eimerweise Wasser trinken. Bei deinem täglichen Konsum brauchst du dir also keine Sorgen machen.
Zur Erinnerung: Wir empfehlen einem Erwachsenen 1,5 bis 2,5 Liter Wasser pro Tag. Die genaue Menge ist abhängig vom Körpergewicht und äußeren Umständen wie Hitze oder sportlicher Aktivität. In unserer TrinkCheck-App kannst du dir deine individuelle Trinkmenge errechnen lassen und gleichzeitig dein Trinkverhalten tracken.
Du suchst ein Wasser mit besonders wenig oder besonders viel Sulfatgehalt? Dann mache jetzt den Mineralwasser Vergleich:
Quellen
- Mineral- und Tafelwasserverordnung: https://www.gerolsteiner.de/fileadmin/Contentbilder/Wasserwissen/Wasserlexikon/MTVO_Stand-20-06-23.pdf